Sustainable Shopping: Sind Online Shops nachhaltig?
In Deutschland beläuft sich der Gesamtumsatz der 10 beliebtesten Online Shops auf mehr als 27 Milliarden Euro. Diese Summe ist beachtlich und lässt den Trend dahinter erkennen. Zunehmend gewinnen virtuelle Shops an Bedeutung. Ursächlich dafür sind günstige Preise, ein vielfältiges Angebot und der Wegfall der Fahrtkosten zum lokalen Geschäft.
Auch in der Gambling-Industrie tut sich viel in Richtung Digitalisierung. Neben den alteingesessenen Casinos in der City, gibt es im virtuellen Bereich inzwischen noch mehr Auswahl. Gambler können in ihrem gewünschten Casino online spielen und sich die Gewinne direkt aufs Konto auszahlen lassen. Die hohen Unterhaltungskosten der realen Casinos vor Ort fallen dadurch weg. Das kommt der Umwelt zugute.
Leider trifft das auf die meisten digitalen Shops weniger zu. Sie sind zwar in mancherlei Hinsicht nachhaltiger als die Läden vor Ort. Auf der anderen Seite gibt es viele negative Faktoren, die der Umwelt schaden. Im Folgenden erfahren Käufer in Online Shops alles über die Nachhaltigkeit ihrer Lieblingsläden im Netz.
Der Versand der Waren – eine große Umweltbelastung
Täglich liefern unzählige Unternehmen Pakete aus. Neben DHL, DPD, Hermes und GLS gehört seit kurzem auch Amazon dazu. Der Versandhandel floriert, dementsprechend ausgelastet sind die Mitarbeiter. Neue Jobs und Perspektiven sind das Ergebnis. Auf der anderen Seite gibt es gravierende Nachteile für unsere Umwelt.
Die CO2-Emissionen sind hier besonders hoch, was hochkarätige Unternehmen zum Umdenken zwingt. Verantwortungsbewusste Firmen plädieren vermehrt für umweltbewusstes Wirtschaften, wozu auch die Veränderung der Versandarten zählt. Zur Reduktion der CO2-Emissionen tragen definitiv höhere Versandkosten bei. Wer mit diesen konfrontiert ist, bestellt eher mit Bedacht als mehrfach am Tag im selben Shop zu bestellen.
Eine weitere Umweltherausforderung ergibt sich durch den Express-Versand. Viele brauchen die bestellten Produkte spätestens am nächsten Tag. Der Expressversand macht es möglich. Nachteil: Die Fahrzeuge sind meist nur halb gefüllt. Der leere Raum müsste nicht sein. Schließlich ist der Energieverbrauch beim Fahren gleich hoch.
Warum es auf Verpackungsmaterialien ankommt
Das Geschäft mit Verpackungen steht in voller Blüte. Ganz gleich, ob es sich um Pappe oder um Verpackungen aus Kunststoff handelt: Alle herstellenden Unternehmen verzeichnen adäquate Gewinne. Seit einigen Jahren üben immer mehr Menschen Kritik an den Verpackungsarten und an der zum Teil überflüssigen Doppel-Verpackung.
Der Pro-Kopf-Verbrauch der Verpackungen ist in Deutschland auf einem Rekordhoch. Bereits im Jahr 2018 gab es ein gigantisches Aufkommen an Verpackungsmüll, wobei es altersabhängig ist. Pro Kopf lag dieser bei mehr als 227 kg. Wer das auf alle in Deutschland lebenden Personen hochrechnet, ist schockiert. Der Verpackungsmüll beim Online Shopping ist definitiv das größte Problem, welches virtuelles Einkaufen mit sich bringt.
Mittlerweile produziert die Verpackungsindustrie recycelbare Materialien. Trotzdem gibt es weiterhin zu viel Müll in den Städten. Ein großflächiges Umdenken und der Verzicht auf Doppelpackungen sind eine klare Voraussetzung für nachhaltiges Online Shopping. Leider nimmt dieser Wandlungsprozess noch einige Jahre in Anspruch.
Billigere Kleidung und andere Artikel – Die Folgen des Tiefpreis-Trends
Immer weniger Menschen sind wohlhabend. Viele Menschen der Oberschicht rutschen derzeit in die Mittelschicht ab. Diese wiederum splittet sich ebenso in verschiedene Untergruppen auf. Die Entwicklung geht gen Armut und das trotz geringer Arbeitslosenquoten. Kein Wunder, dass Menschen mit geringem Einkommen bevorzugt günstige Waren kaufen. Sie haben praktisch keine Alternative.
Vor allem Kleidung muss immer billiger sein und das fordert seinen Tribut. Wir alle spüren bereits jetzt die Auswirkungen von günstigen Textilien wie Hosen, Shirts und Jacken. Dahinter verbirgt sich jedoch weitaus mehr als ein reiner Schaden für die Umwelt. Günstige Kleidung geht mit hohem Leid in anderen Ländern einher. Westliche Länder beuten neben den dort lebenden Menschen auch die Natur der Schwellenländer aus, um noch niedrigere Preise zu garantieren.
Das betrifft übrigens nicht nur die Bekleidungsindustrie. Große Verkaufsplattformen handeln täglich mit Waren aus allen Bereichen. Das tägliche Hauptziel ist es möglichst viele Verkaufsabschlüsse durch günstige Waren zu erreichen. Und der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Wollen Käufer nachhaltig shoppen, sollten sie von Tiefpreisen Abstand nehmen.
Kostenfreie Rücksendung – Toll für Käufer, schlecht für den Planeten
Neue Schuhe, der gewünschte Laptop oder ein modernes Sofa sind schnell bestellt. Beim Auspacken löst das Produkt jedoch Ärger aus. Die Farbe stimmt nicht mit den Angaben innerhalb der Produktbeschreibung überein. Beide Schuhe wurden in der falschen Größe geliefert und der Laptop ist nicht so schick wie gedacht. Das sind alles klassische Retouren-Fälle.
Viele Shops räumen die Option der Gratisrücksendung ein. Die Kosten trägt das Versandhaus. Ein Entgegenkommen, das sich durchaus lohnt. Kunden entscheiden sich vor allem dann für den jeweiligen Online Shop, wenn das Angebot der kostenfreien Rücksendung Teil des Shops ist. Im Jahr 2018 kamen in Deutschland auf diese Weise über 315 Millionen Pakete zum Versender zurück.
Das Problem sind doppelte Versandwege. Außerdem sind Retouren nicht mehr rentabel. Sie verursachen zum Teil weitere Kosten. Aufgrund dieser Tatsache ziehen große Unternehmen die Vernichtung der Produkte vor. Wie viele Produkte tatsächlich im Müll landen, lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Trotzdem dürfte die Anzahl im oberen Bereich liegen.
Tipps zur Vermeidung von Retouren:
- Die Notwendigkeit des Produkts vor dem Kauf hinterfragen
- Vergleiche anstellen, um Fehlkäufe auszuschließen
- Die Angaben zum Lieferumfang genau durchlesen
- Produktbeschreibungen akribisch studieren, um das richtige Modell zu wählen
- Nur in bekannten Shops mit Qualitätsprodukten kaufen
Dumping-Preise – Ein Schaden für Menschen und Umwelt
De Folgen von Dumping-Preisen betreffen in erster Linie Arbeiter in Schwellenländern. Sie kooperieren mit westlichen Unternehmen und produzieren die Waren für Niedriglöhne. Eine andere Option bleibt ihnen nicht, da es keine andere Arbeit in ihrem Umkreis gibt. Daher arbeiten sie häufig rund um die Uhr. Die Konditionen sind sehr schlecht.
Auch hierzulande stellen Dumping-Gehälter ein Problem dar. Lieferanten müssen hohe Paketmengen am Tag versenden, um ihren Job zu behalten. Ebenso hart ist die Arbeit von Brief- und Päckchen-Zustellern. Es geht schlichtweg um eine maximale Geschwindigkeit. Der Verdienst ist so gering, dass am Ende des Monats immer Sparen angesagt ist. Urlaub? Für Zusteller kaum möglich.
Selbst Büromitarbeiter von Großunternehmen sehen sich mit niedrigen Gehältern konfrontiert. Ob sie im Call Center oder im Logistikbereich eingesetzt wurden, ihr monatliches Einkommen ist im unteren Bereich angesiedelt. Aufstiegschancen haben sie praktisch gar keine. Ihnen fehlen Zeit und Energie, um sich neben der anstrengenden Arbeit fortzubilden.